Ortsteil Hohenstadt

Einwohnerzahl zum 01.07.2024: 1552, Nebenwohnsitze: 75

Geschichtlicher Abriss

Die erste urkundliche Erwähnung Hohenstadts datiert vom 21. Februar 1307, wie zwei Kopialbücher des Staatsarchivs Bamberg dokumentieren. Es ging damals um einen Streit um den Zehnt von Hohenstadt zwischen dem Stiftsprobst Fridrich von Truhendingen und dem Dechanten Fridrich vom Stift St. Gangolf, in dem Bischof Wülfing von Bamberg bekundete, „daß der zehnt von hohenstat dem Dechant und Kapitel von St. Gangolf-Bamberg gehöre“. Im Jahr 2007 feierten daher die Hohenstädter ihr 700-Jahr-Jubiläum. Allerdings gibt es auf dem Hohenstädter Fels schon viel ältere Siedlungsspuren. An der rückwärtigen Seite führt der ca. 55 m lange Wall einer Wehranlage um den Gipfel. Die von Archäologen ausgegrabenen Schichten und Funde wurden in den Ausgang der älteren Eisenzeit datiert (550 – 450 v. Chr.) Der Zweck der Wehranlage war auch Namensgeber für die Gemeinde: das Grundwort „stat“ bedeutet „Stelle, Platz, auch Wohnstätte“ (Zillinger). Es handelte sich bei der Siedlung um eine “hohe-statt“ oder hoch gelegene Stätte. Ursprünglich war Hohenstadt Bamberger Besitz. 1326 an den Burggrafen von Nürnberg, den Hohenzollern Friedrich IV. verkauft, bildete Hohenstadt mit Kleinviehberg 477 Jahre lang eine burggräfliche, später eine markgräfliche Enklave im Hersbrucker Land. 1791 wird Hohenstadt preußisch, 1803 fiel es an Bayern. Seit der Gebietsreform 1972 gehört der Ort mit Kleinviehberg zur Großgemeinde Pommelsbrunn.

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Leben, Wirtschaft und Kultur

Das Leben in Hohenstadt war lange Zeit von der Landwirtschaft geprägt. Hopfengärten, Ackerbau und Milchwirtschaft bildeten die Stützen des Lebensunterhalts einer bäuerlich strukturierten Bevölkerung. Bahnbau und Industrialisierung führten dann zu großen Veränderungen. Schon in alter Zeit wurde auch Erz abgebaut und verarbeitet; dieser Abbau wurde Mitte des 19. Jahrhunderts intensiviert, später wieder aufgelassen und bekam neuen Aufschwung in der Zeit des Nationalsozialismus infolge der Aufrüstung. 1953 wurde das Bergwerk Hohenstadt endgültig geschlossen. Seit 1960 begannen kleinere Unternehmen, sich auf dem früheren Hutanger im Tal niederzulassen. Als wenig später der Bauunternehmer Walter Maisel begann, Dienstleistungsunternehmen anzusiedeln, entstand in mehreren Stufen das heutige PEZ (Pegnitztal-Einkaufszentrum) mit Markgrafensaal und Schützenhaus sowie einem Gesundheitszentrum mit Klinik und Praxen. Zahlreiche Vereine und Initiativen sorgen im Dorf für ein reges Vereinsleben mit vielen Veranstaltungen. Besonders ist hier der Markgrafensaal zu erwähnen, für dessen Betrieb der Kultur- und Trägerverein Markgrafensaal Hohenstadt e.V. sorgt: von der Opern- und Theateraufführung über Kunstausstellungen bis hin zum Volkstanzabend reicht das Spektrum.

Bebauung

Neben der Kirche verfügt Hohenstadt über zahlreiche schöne ältere Bauten wie die Fachwerkscheunen von Rosi Meyer oder jene von Schwemmer und Habermann. Auch die Mühle (seit 1409) im Talgrund nahe beim PEZ gehört dazu. Es sind Denkmäler bäuerlicher Kultur, die dem Ort seinen besonderen Charakter verleihen. Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden nach und nach große Neubaugebiete erschlossen: Weinberg, Rehbühlstraße, Mittelweg, Buchäckergebiet, Kalter Brunnen und Hohenstadt-West. 

(alle Informationen, zum Teil wörtlich, entnommen aus: Hohenstadt, Geschichte(n) eines Dorfes, herausgegeben vom Kultur- und Trägerverein Markgrafensaal Hohenstadt e.V. 2007)

Sehenswürdigkeiten in Hohenstadt

Die heutige Kirche mit ihrem Schirmherrn St. Wenzeslaus wurde 1723 an Stelle einer Kapelle gleichen Namens aus dem frühen 15. Jahrhundert erbaut (Stiftungsurkunde für die Kapelle vom 28. Mai 1402). Neben diesem Heiligen hält auch St. Wolfgang, aus der ersten Kapelle übernommen, schützend seine Hand über das Dorf. Altar und Kanzel befinden sich übereinander (Markgrafenstil, später wurde auch die Orgel hinzu gebaut), das markgräfliche Wappen und der Rote Brandenburgische Adler zieren den Innenraum. St. Wenzeslaus ist eine Dorfkirche aus dem Barock in heiteren pastelligen Farben; besonders sehenswert ist auch das alte Kirchengestühl.

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Interessant sind auch das Hahnenloch (eine Wohnhöhle), das Kriegerdenkmal auf der Egerten, Spaziergänge zu den überwachsenen, alten Bergwerksanlagen oder durch Hohenstadts schöne Waldgebiete.

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