Ortsteil Hegendorf

Einwohnerzahl zum 01.07.2024: 66, Nebenwohnsitze: 11

Allgemeines

Hegendorf liegt nördlich von Hubmersberg, zwischen Fischbrunn und Neutras auf einer Höhe von 473 m über NN und gruppiert sich um den Osterfelsen, auf dem ein Glockenhaus mit einer elektrisch geläuteten Glocke steht (dreimal am Tag: 6, 12, und 18 Uhr).

Geschichtlicher Abriss

Vermutlich ist Hegendorf die Gründung eines "Hego" und entstand während der zweiten großen Rodungsperiode vom 10. bis 13. Jahrhundert. Der größte Teil von Hegendorf war von Anfang an Eigentum des Klosters Bergen bei Neustadt/Donau und unterstand der Propstei Hersbruck. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im baierischen Salbuch von etwa 1275; dieser Teil des Dorfes bestand aus 11 Lehen. Das Urbar der Propstei Hersbruck des Klosters Bergen von etwa 1300 und das baierische Salbuch von 1326 nennen erneut diese 11 Lehen. Außerdem hatte in Hegendorf auch das Kloster Engelthal ein Gut, über welches in den Salbüchern des Klosters von 1312 und 1350 berichtet wird. Das Böhmische Salbüchlein Kaiser Karls IV. von 1366/68 erwähnt wiederum in einer kurzen Notiz die 11 Propsteilehen.

Ursprünglich hatten auch die Schenken von Reicheneck in Hegendorf etliche Grundstücke (Wiesen) inne, die sie vom Bischof von Eichstätt zu Lehen trugen. Nach dem Aussterben der Schenken fielen 1411 diese Lehen an deren Rechtsnachfolger und 1505 nach dem Landshuter Erbfolgekrieg mit dem gesamten Gebiet an die Reichsstadt Nürnberg. In einer Namensliste für die Propsteilehen von 1499 kommt vor allem der Name "Prunner" vor. Diese Familie (heute: Brunner) bewirtschaftete verschiedene Lehenshöfe und sitzt seit über 500 Jahren auf dem Anwesen Haus Nr. 3. Im Verzeichnis der Einnahmen des Spitals und der geistlichen Besitzungen von 1536 findet sich eine Notiz über einen "Hans Pronner vonn Hegendorff".

Besonders ausführlich geht das Salbuch der Propstei Hersbruck von 1539 auf die Besitzverhältnisse von "Hegenndorff" ein. Aus dem Jahre 1721 datiert eine Steuerbeschreibung. 1829 besaß Hegendorf 9 Anwesen mit 56 Einwohnern. Die Wohnhäuser ab Nr. 10 entstanden erst nach 1820 auf Flächen, die von den bisherigen Höfen abgegeben wurden.

Im Jahre 1806 gelangte das gesamte Gebiet mit Nürnberg an das Königreich Bayern. Hegendorf kam zusammen mit Heuchling, Hunas, Hartmannshof, Höfen und Reckenberg zum Steuerbezirk Pommelsbrunn und gehört seit der letzten Gebietsrefor in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts zur Großgemeinde Pommelsbrunn. 
1950 zählte man 18 Wohnhäuser mit 89 Einwohnern, die sich bis 1980 auf 56 Einwohner verringert hatten.

(nach Heinrich Zillinger und Erich Brunner)

Weitere Sehenswürdigkeiten in Hegendorf

Hinter dem Bushäuschen, unter dem Osterfelsen liegt das "Osterloch", mit 66 m Länge eine der größten Höhlen im Gebiet der Gemeinde Pommelsbrunn. Der Eingang ist 5 m breit und 1,70 m hoch. Näheres kann man einer Informationstafel am Eingang entnehmen.

Hegendorf kann auch Ausgangspunkt für reizvolle Wanderungen sein (Parkmöglichkeiten im Ort). Diese führen in den "Schwarzen Brand", zum Norissteig, Noristörle und Höhenglückssteig im Nordosten oder zum Kreuzberg, Leitenberg und zur Burgruine Lichtenstein im Südwesten. Neuerdings gibt es auch einen Klettersteig für Kinder ab 8 Jahren, die "Via Ferrata Bambini". Im Winter bietet das Dorf gut gespurte Langlaufloipen, die bis Hubmersberg, Etzelwang und Hirschbach gehen.

Siehe auch Wandern in Pommelsbrunn

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.